Nein zu Momper-Plan

■ Bausenator Nagel (SPD) warnt vor Spekulation auf DDR-Flächen / Neue Wohnbauförderung angekündigt

Zur Behebung der Wohnungsnot sollte nach Ansicht von Bausenator Nagel nicht auf die Überlassung von Flächen durch die DDR spekuliert werden. Er betonte gestern, daß angesichts von 30.000 fehlenden Wohnungen alles getan werden müsse, um das Problem zu lösen. Alles andere sei reine Spekulation.

Künftig wird es neue Wohnungsbauförderungsbestimmungen (WFB) in Berlin geben. Sie lösen die von 1977 an geltenden Regelungen ab und sollen 1990 zum frühest möglichen Zeitpunkt in Kraft treten. Eine Reihe von Maßnahmen sollen nach den Vorstellungen des Bausenators den ökologischen Stadtumbau fördern. So soll ein Anschlußzwang für Fernwärme ebenso vorgeschrieben werden wie die Verwendung umweltfreundlicher Baustoffe. Asbesthaltige Produkte, Erzeugnisse aus PVC und bestimmte Holzschutzmittel sollen ebenso wie Tropenhölzer nicht mehr verwendet werden dürfen. Nagel räumte ein, daß das ökologische Bauen zu einer Verteuerung führen könnte. Deshalb müßten noch Gespräche mit dem Finanzsenator erfolgen. Die Miete im sozialen Wohnungsbau soll jedoch nicht angehoben werden.

Verboten wird durch die Richtlinien die Tätigkeit von Generalübernehmern. Diese hatten in der Vergangenheit in der Stadt zu erheblichen Diskussionen geführt. Unter anderem führte der Korruptionsfall Bertram zum Rücktritt des damaligen Bausenators Klaus Franke (CDU). In Erarbeitung sind auch neue Richtlinien für die Modernisierung und Instandsetzungsförderung sowie eine neue Bauordnung. Nagel bemerkte dazu, daß die Zahl der vorschriebenen Stellplätze für Pkw in der neuen Bauordnung drastisch gesenkt werden solle.

lbn