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Wertsteigerung für Kästner-Handschrift

■ Autographen erzielten in Marburg Spitzenpreise

„Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es.“ Diese acht, von Erich Kästner 1966 auf ein Albumblatt geschriebenen Worte erzielten am Mittwoch, dem ersten Tag der diesjährigen Herbstauktion der Autographenhandlung J. A. Stargardt in Marburg die höchste Wertsteigerung der angebotenen Handschriften aus dem Gebiet der Literatur. Das auf 120 Mark geschätzte Blatt des 1974 gestorbenen Schriftsteller (1899 -1974) löste 20 Gebote aus und wechselte schließlich für 1 600 Mark den Besitzer. Man wüßte gerne, ob es in die Hände überging, die von sich behaupten, sie packten es an oder in die der Bruttosozialproduktsteigerer oder aber in die eines jener jungen Menschen, die sie am liebsten in den eigenen oder fremder Leut‘ mehr oder weniger weichen Schoß legen.

Als kostbarste Handschrift aus dem Bereich der Literatur ging allerdings ein 60 Seiten starkes Manuskript von Theodor Fontane in andere Hände über. Diese Sammlung von Vorarbeiten und Entwürfen zu den beiden 1893 und 1898 erschienen Fontane -Büchern „Meine Kinderjahre“ und „Von Zwanzig bis Dreißig“ war im Katalog auf 30 000 Mark geschätzt worden und erzielte unter dem Hammer 44 000 Mark. Die ebenfalls auf 30 000 Mark geschätzte Handschrift Heinrich Heines, ein langer Brief an Moses Moser aus dem Jahre 1823, wurde für 42 000 Mark versteigert, ein auf 16 000 Mark geschätztes kleines Gedicht von Johann Wolfang von Goethe erzielte 36 000 Mark.

Noch zur Spitzengruppe zählen auch eine auf 25 000 Mark geschätzte Novalis-Handschrift aus dem Jahre 1794, die für 30 000 Mark in andere Hände ging, sowie ein Brief Friedrich von Schillers an Christian Gottfried Körner. Dieses im September 1800 verfaßte Schreiben wurde bei 28 000 Mark einem neuen Besitzer zugeschlagen.

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