: Weltkriegsrest oder Wasserflasche?
■ Ein verrosteter Hohlkörper beschäftigt wochenlang deutsche Beamte
Die Entsorgung einer verrosteten Stahlflasche unbekannten Inhalts hat wochenlang mehrere Behörden in Atem gehalten. Ein Landwirt hatte die Stahlflasche im August auf einem Acker im Bereich der Gemeinde Bad Zwischenahn gefunden. Dort hegte man den Verdacht, es könne sich um eine Weltkriegsbombe handeln. Der eingeschaltete Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Niedersachsen lehnte die Entsorgung aber mit dem Hinweis ab, es handele sich um eine Gasflasche. Ein Spezialunternehmen für Restgasentsorgung erklärte, sie dürfe die Stahlflasche nicht befördern, da deren Inhalt unbekannt sei.
Jetzt wurde die Kampfmittelbeseitigungsanlage Munster der
Bundeswehr an die Flaschenfront zur Hilfe gerufen. Doch das Verteidigungsministerium sah sich so lange zur Befreiung von der Stahlflasche außerstande, bis geklärt sei, daß es in Niedersachsen keine Entsorgung gebe.
Anfang Oktober näherte sich die Lösung aller Probleme in Ge
stalt des Mitarbeiters einer Bremer Firma für technische Gase zur Stahlflasche. Er besah sich das verrostete Etwas, öffnete das Ventil und hinterließ auf einer Visitenkarte sein Untersuchungsergebnis: Propangasflasche, Inhalt Wasser. Behälter kann verschrottet werden. (dpa)
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