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Aufgelöst

■ Tegeler Sicherheitstruppe soll aufgelöst werden Beamte werden in Teilanstalten versetzt werden

Die Sicherheitstruppe der Haftanstalt Tegel soll jetzt aufgelöst werden. Das hat gestern die Senatsverwaltung für Justiz angeordnet, nachdem der AL-Abgeordnete Eckert im Rechtsausschuß erneut die in der Koalitionsvereinbarung festgelegte Auflösung der Truppe gefordert hatte.

Die Sicherheitstruppe - sie besteht derzeit aus 14 Bediensteten - ist bei den Gefangenen, aber auch bei vielen Beamten, völlig verhaßt. Der Grund: Die mit schwarzen Overalls bekleideten Beamten pflegten als Rollkommandos in die Zellen einzufallen und sich dort wie die Axt im Walde aufzuführen. Im Verruf steht die Elitetruppe aber auch deshalb, weil sie Praktiken an den Tag legte, die dem Spitzel- und Denunziationswesen im Knast Vorschub leistete. Nach Angaben des Abteilungsleiters für Strafvollzug in der Justizverwaltung, Flügge, wurde die Haftanstalt Tegel gestern beauftragt, acht Beamte der Sicherheitstruppe zukünftig in den jeweiligen Teilanstalten zu beschäftigen. Was sie dort genau tun sollen, sei „noch nicht abschließend festgelegt“, es solle aber keine Spezialzuständigkeiten für Sicherheit mehr geben. Die Tegeler Anstalt sei beauftragt die Versetzung schnellstmöglich in Angriff zu nehmen. Die übrigen sechs Beamten werden laut Flügge wie bisher für die Kontrolle von Paketen, Radios etc. zuständig sein.

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