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Sanktionen ohne Maggie

■ Commonwealth beschließt gesondertes Hilfspaket für Namibia

Kuala Lumpur (afp/taz) - Großbritannien verweigerte als einziges Teilnehmerland am Gipfel der Commonwealth-Länder einer Südafrika-Erklärung sein Zustimmung, die am Sonntag in Kuala Lumpur verabschiedet wurde, in der die Verstärkung von Wirtschaftssanktionen gefordert werden. Die 49-Staaten -Organisation rief Regierungen, Banken und Finanzinstitute auf, bei der Vergabe von Krediten an Südafrika „härtere Bedingungen“ anzusetzen. Die Commonwealth-Regierungschefs billigten außerdem den australischen Vorschlag, eine unabhängige Kommission zu gründen, die die internationalen Finanzbeziehungen Südafrikas analysieren soll. Südafrika muß von seinen eingefrorenen acht Milliarden US-Dollar Auslandsschulden bis 1993 lediglich 1,5 Milliarden zurückzahlen. Geschlossen schlugen die Regierungschefs ein gesondertes Hilfspaket für ein unabhängiges Namibia vor und drängten darauf, daß der Tiefseehafen Walvis Bay unter namibische Souveränität kommt.

Bei der Erklärung zum Umweltschutz hatte sich Großbritannien Versuchen entgegengesetzt, nur die Industrieländer für die Umweltschäden verantwortlich zu machen. Alle Länder wandten sich in der Langkawi-Erklärung dagegen, daß Umweltschutz bei der Billigung von Geldmitteln als neues Druckmittel gegenüber Entwicklungsländern benutzt werde. Auch den Aufbau von Handelsbarrieren unter diesem Vorwand verurteilten sie. Greenpeace verurteilte die Langkawi-Erklärung als inhaltsleer.

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