piwik no script img

China nach dem 3. Juni

■ An alle Leute, die auch nach den Juni-Ereignissen Interesse an China haben.

Die anfänglich breite Solidarität mit China nach dem 3. Juni verlief sehr schnell im Sand. Ratlosigkeit, fehlende Informationen und Unsicherheit trugen zu dieser Untätigkeit bei.

Wir, eine Handvoll Leute, möchten versuchen dieser Tatenlosigkeit etwas entgegenzusetzen.

Es ist nicht einfach, sich mit der chinesischen Opposition zu befassen und vielleicht sogar noch zu praktischer Solidarität zu kommen. China ist 1O.OOO km von uns entfernt und die Nachrichten fließen schon wieder spärlich. Ein Grund mehr, sich mit der Politik des Landes auseinanderzusetzen und die Tagesereignisse zu reflektieren.

Ob China einen sozialistischen Weg ging oder nicht, mag (im Moment) dahingestellt sein. Es gab viele negative Entwicklungen; vielleicht hat sich dieses System überlebt. Doch in China gibt es bis heute auch hoffnungsvolle Veränderungen, aussichtsreiche Ansätze.

Selbst jetzt, zu Zeiten blutiger Repression, gibt es einen aktiven Widerstand.

Viele Punkte also, um über die Entwicklung und und Politik Chinas zu diskutieren. Unabhängig von einer theoretischen Diskussion, sollte sich unsere Solidarität jedoch nicht daran messen, wie gut oder schlecht der Sozialismus oder die Regierung ist, sondern an dem, was dem Volk widerfährt. Und da ist Tatsache, daß eine demokratische Bewegung brutal niedergeschlagen wurde. Sie verdient unsere Solidarität.

Und hatten wir immer noch Hoffnungen in das politische System dieses Landes, so sollte es gerade jetzt unsere Aufgabe sein, uns praktisch zu solidarisieren. Die Bevölkerung braucht mehr Unterstützung denn je. Es ist nicht einfach, die Solidarität in die Praxis umzusetzen.

Die allernächsten Schritte könnten sein, während des Gastspiels des chinesischen Nationalcircus über die Situation in China zu informieren. Ein paar Wochen später gastiert eine chinesische Handpuppengruppe in Bremen, eine weitere Möglichkeit für uns. Außerdem planen wir, eine Ausstellung über die Demokratiebewegung nach Bremen zu holen, die begleitet sein soll von Vorträgen und Diaberichten.

Um diese Möglichkeiten der inhaltlichen Aufarbeitung und praktischen Solidarität zu diskutieren, ist unser nächstes Treffen am Dienstag, 24.10., 2o Uhr, Buchtstraße 14/15, Naturfreundejugend.

Gruppe: Solidarität mit dem chinesischen Volk, Bremen Kontakt: 382912 (Bärbel)

Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an : taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen