piwik no script img

Don Giovanni

Ein köstliches Betthupferl für die Fans von Alfred Edel, neben Henscheid und Waechter Hauptaktivist der „Neuen Frankfurter Schule“, serviert die ARD. In der Komödie Giovanni oder die Fährte der Frauen schlüpft Alfred Edel in die Rolle des Opernkritikers R.Röslein. Als mehrmaliger Gast in einer langen Nacht rät er dem Taxifahrer Giovanni Neuhäusler, etwas mehr über seinen berühmten Namensvetter Don Giovanni in Erfahrung zu bringen. Neuhäusler vertauscht seine erlebten mit seinen erträumten Abenteuer und fühlt sich als Don Giovanni, bis er, nun selbst Opfer einer Verwechslung, für einen echten Don Juan büßen muß.

Edel hat zwar Jura, Volkswirtschaft, Soziologie, Politologie, Philosophie und Theaterwissenschaften studiert, aber nie eine schauspielerische Ausbildung absolviert. Trotzdem überzeugt er seine Fangemeinde immer wieder durch sein Talent zur Selbstdarstellung, das er in dem unnachahmlichen „Casanova-Projekt“ zum Inhalt des Filmes machte. Aus Alexander Kluges Werken der 70er Jahre ist Alfred Edel nicht wegzudenken: Er spielte stets das autoritäre, intellektuell gestikulierende Mannsbild. Im Prinzip moralisch, tatsächlich aber immer schlüpfrig.

Edel lebt in Frankfurt und arbeitet als Ideenlieferant für verschiedene Werbeagenturen, sofern ihm die Filmschauspielerei Zeit dazu läßt. Giovanni oder die Fährte der Frauen, ARD, 23Uhr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen