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Unmut über die USA in Israel

■ NBC-Bericht über Militärkooperation mit Südafrika zieht Kreise / Geheimdienstinformationen lagen schon seit Januar vor / Diplomatische Proteste blieben fruchtlos

Tel Aviv/Washington (taz/wps) - Berichte über die israelisch -südafrikanische Militärkooperation haben für Unruhe in der israelischen Führung gesorgt. Wohnungsbauminister David Levi faßte wohl die Mehrheitsmeinung seiner Kollegen zusammen, als er im Rundfunk erklärte, mit diesen „verlogenen Informationen“ wollten „bestimmte amerikanische Kreise Israel in eine schwierige Lage bringen“. Die Regierung in Jerusalem geht davon aus, daß die Veröffentlichungen der US -Fernsehgesellschaft NBC zeitlich abgestimmt waren, um Israel auf dem Felde der Nahost-Diplomatie - sprich der Zustimmung zum Baker-Plan - unter Druck zu setzen.

In den israelischen Medien hieß es am Freitag, Außenminister James Baker habe seinen Amtskollegen Mosche Arens davon unterrichtet, daß sein Plan nicht geändert werden würde. Mit den von Jerusalem gewünschten Ergänzungen sollte sichergestellt werden, daß die PLO nicht an Verhandlungen teilnimmt und Thema von Gesprächen ausschließlich die Wahlen in den besetzten Gebieten sind.

In Washington geht man unterdessen davon aus, daß an den NBC-Berichten etwas dran ist. Am Donnerstag hieß es, bereits im Januar hätten die USA Geheimdienstinformationen über israelische Hilfe für die Entwicklung einer südafrikanischen Mittelstreckenrakete erhalten. Der US-Botschafter in Tel Aviv habe daraufhin Protest eingelegt - vergebens.

Der Bericht über das gemeinsame Raketen-Projekt droht nun den geplanten Verkauf zweier US-amerikanischer Supercomputer an Israel infrage zu stellen. Der Verkauf war bereits zwei Monate aufgeschoben worden, nachdem Befürchtungen auftraten, Israel werde die Anlagen zur Entwicklung von Atomwaffen oder zur Simulierung von atomaren Explosionen verwenden.

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