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Schreyer für Flüsterjets

■ Fluglärm-Daten sind jetzt öffentlich / Nur 40 Prozent aller eingesetzten Maschinen sind leise / Umweltsenatorin Schreyer spricht von einem „unhaltbaren Zustand“

Die Umweltverwaltung wird die Fluglärm-Meßdaten des Flughafens Tegel in Zukunft monatlich im Landespressedienst und vierteljährlich auf Faltblättern veröffentlichen. Ein Jahresbericht mit Fluglärm-Daten wird eventuell auch erscheinen. Das teilte AL-Umweltsenatorin Michaele Schreyer gestern auf einer Pressekonferenz mit. Sie sieht in dieser Neuregelung einen Schritt zu einem „demokratischen Umgang“ mit Umweltschutzdaten.

Der Fluglärm am Tegeler Flughafen wird bereits seit 1982 durch elf Meßstationen ermittelt. Die Daten durften jedoch bisher ohne besondere Zustimmung der Alliierten nicht veröffentlicht werden, hieß es. Über einen Umweg nach Washington, so Frau Schreyer, sei es gelungen, die Alliierten davon zu überzeugen, daß die Lärmmeßdaten künftig zur Veröffentlichung freigegeben werden.

Erneut beklagte die Senatorin den „unhaltbaren Zustand“, daß 60 Prozent des Berlin-Flugverkehrs mit „umwelttechnisch vorsintflutlichen Maschinen“ abgewickelt werde. Schreyer begrüßte die Absicht der British Airways, vom Sommer 1990 an vier moderne geräuscharme Flugzeuge des Typs B 737-300 auf ihren Berlin-Routen einzusetzen.

Durch stärkere Differenzierung der Landegebühren für laute und leise Flugzeuge sowie eine Differenzierung der Berliner Flugsubventionen müsse ein weiterer Anreiz für den künftigen Einsatz lärmreduzierter Maschinen geschaffen werden, sagte Umweltsenatorin Schreyer gestern. Die Umweltverwaltung arbeite derzeit noch am Konzept einer „Lärmkontingentierung“. Dies sehe vor, es einer der von Berlin fliegenden Gesellschaften innerhalb eines bestimmten Flug-Kontingents selber zu überlassen, „ob sie lieber wenige Flüge mit lärmenden Maschinen oder viele Flüge mit lärmreduzierten Maschinen machen will“.

dpa

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