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Regierende Unvernunft-betr.: "Hoechst löst Ozonkiller ab", taz vom 26.10.89

betr.: „Hoechst löst Ozonkiller ab“, taz vom 26.10.89

Der Chemie-Konzern Hoechst will noch bis 1995 FCKW herstellen. Damit will der Konzern noch weitere fünf bis sechs Jahre zur Zerstörung der Ozonschicht einen wesentlichen Beitrag leisten.

Jeder weiß, daß FCKWs außerordentlich gefährlich sind. Die Ausdünnung der Ozonschicht führt zu Hautkrebs und Augenschäden beim Menschen, Erkrankungen bei Pflanzen und Tieren und Erwärmung der Atmosphäre. In Neuseeland und Australien empfehlen Gesundheitsbehörden, die Mittagssonne zu meiden. Es ist nur eine Frage der Zeit, daß auch bei uns der Genuß der Sonne zur akuten Gefahr wird.

Hoechst wendet ein, es würde nichts nützen, wenn sie sofort die FCKW-Produktion stoppte; andere Firmen würden einspringen. Der Einwand stimmt. Aber genau deswegen brauchen wir endlich ein gesetzliches Verbot von FCKW. Denn nur mit einer gesetzlichen Regelung wäre es allen Firmen untersagt, FCKW weiterhin in Umlauf zu bringen.

Jedoch sträuben sich die regierenden PolitikerInnen immer noch vor diesem notwendigen Schritt. Auch die Beteuerungen von Umweltminister Töpfer bringen keine Abhilfe, auch er plant ein Ende der Ozonzerstörer erst für 1995.

Wir müssen dieser regierenden Unvernunft die Entscheidung der Betroffenen entgegensetzen. Wenn die gewählten VertreterInnen nicht in der Lage sind, Gefahren, die unser aller Leben bedrohen, abzuwenden, so müssen wir die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden. Deshalb fordern wir, zusammen mit vielen KünstlerInnen wie Senta Berger, Alfred Biolek, Udo Lindenberg und anderen schon über 40.000 Menschen, einen „Volksentscheid zum sofortigen Verbot von FCKW“. Helft mit. Unsere Adresse: IDEE e.V:, Prinz-Albert -Str. 43, 5300 Bonn.

Thomas Meyer, Initiative DEmokratie Entwickeln e.V., Bonn

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