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Grüne: Bonn will das Waldsterben mit Tricks vertuschen

Bonn (dpa) - Die Bundesregierung sei mit ihrem Programm gegen das Waldsterben gescheitert und wolle dies mit „faulen Taschenspielertricks“ vertuschen, sagte der Grünen -Abgeordnete Wilhelm Knabe gestern in Bonn. Die bisherige „Schadstufe 1“ in der Waldschadenserhebung (Nadel- und Blattverlust bis zu 25 Prozent) solle in „Vorwarnstufe“ umbenannt und so verharmlost werden. Damit würden nur noch knapp 16 Prozent der Wälder als geschädigt bezeichnet werden.

Das Waldsterben hat in diesem Jahr wieder leicht zugenommen. Das geht aus der von den Grünen vorab veröffentlichten Waldschadensbilanz hervor. Danach waren insgesamt 52,4 Prozent der Wälder geschädigt, 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen sind die Laubbäume. Nach Angaben von Knabe sind bei steigender Tendenz inzwischen fast 70 Prozent der Eichen und mehr als 65 Prozent der Buchen geschädigt. Als Ursache nannte Knabe, daß die Laubbäume besonders empfindlich auf die Dauerbelastung der Böden mit Schadstoffen reagierten und ihre Wurzeln das Gift speicherten. „Jeder Stammfuß ähnelt einer chemischen Mülldeponie.“

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