: Straßenschlachten mit Toten im Kosovo
■ Konflikt entzündete sich am Prozeß gegen Ex-KP-Chef Vlasi
Zagreb/Belgrad (dpa/afp) - In der serbischen Provinz Kosovo sollen bei jüngsten Auseinandersetzungen der Polizei mit demonstrierenden Angehörigen der albanischen Volksgruppe sechs Menschen ums Leben gekommen und Hunderte verhaftete worden sein. Das berichtete die Zagreber Zeitung 'Vjesnik‘ am Sonnabend unter Berufung auf den slowenischen Ausschuß zum Schutz von Menschenrechten. Nach den Zeitungsberichten ist es in fast allen größeren Städten Kosovos zu Straßenschlachten zwischen albanischen Demonstranten und Sondereinheiten der Polizei gekommen. Zahlreichen Lehrern in der Provinz Kosovo ist gekündigt worden, weil sie ihre Schüler nicht von der Teilnahme an Demonstrationen abgehalten hätten. Nach Angriffen demonstrierender Albaner auf Autobusse und serbische Fahrgäste ist der Linienverkehr zwischen Serbien und der Provinz Kosovo eingestellt worden. Wie 'Tanjug‘ meldete, schossen albanische Nationalisten in der nordjugoslawischen Teilrepublik Serbien auf Polizisten. Verletzt wurde dabei niemand. Die serbische Zeitung 'Politika Ekspres‘ hat den Staatspräsidenten Janez Drnovsek und den kroatischen Vertreter im Staatspräsidium, Stipe Suvar, für die Toten in Kosovo verantwortlich gemacht. Sie hätten durch ihre Forderung nach Niederlegung des Prozesses gegen den ehemaligen albanischen KP-Chef Vlasi die „albanischen Nationalisten und Separatisten“ ermutigt.
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