: Der Abgang geht weiter
■ Wieder wurde ein Bezirkschef geschaßt
In Leipzig ist gestern der SED-Bezirkschef Horst Schumann zurückgetreten. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig Roland Wötzel gewählt. Wötzel hatte zusammen mit zwei anderen Bezirksfunktionären als erster für einen Dialog mit der Bevölkerung plädiert.
Nach den Sozialdemokraten wird es in der DDR bald auch eine grüne Partei geben. Gestern abend konstituierte sich in der Treptower Bekenntniskirche die Initiativgruppe.
Die Jüdischen Gemeinden der DDR haben sich mit einem Forderungskatalog an die Staatsführung gewandt und einen Appell an die Regierung gerichtet, normale diplomatische Beziehungen zu Israel herzustellen.
Nach Angaben des Militäroberstaatsanwalts Girke gibt es bisher keine Verfahren gegen Angehörige der Sicherheitsorgane, die im Zusammenhang mit den Demonstrationen am 7. und 8. Oktober den Einsatz verweigert haben. Girke dementierte auch, daß im Militärgefängnis Schwedt Befehlsverweigerer inhaftiert seien.
DGB-Chef Breit warnt die DDR-Flüchtlinge vor Illusionen über die Realität der Bundesrepublik.
Walter Janka, 1956 wegen angeblicher Umsturzpläne zu fünf Jahren Haft verurteilt, wollte trotz Einladung nicht auf dem Alexanderplatz sprechen. Begründung: der Redner Mischa Wolf.
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