: James Dean: der Film
■ James Deans Todesfahrt wird im Film rekonstruiert
Vor 35 Jahren frisierte George Barris, heute 64, den neuen Porsche 356 Spider des Schauspielers James Dean und verpaßte dem Fahrzeug den Namen „Little Bastard“. Am 30.September 1955 prallte Dean mit dem Flitzer bei einer Geschwindigkeit von rund 140 Stundenkilometern nahe dem kalifornischen Paso Robles gegen einen Ford. Dean war sofort tot. Sein deutscher Mechaniker und Freund Rolf Wuetherich auf dem Beifahrersitz überlebte schwer verletzt.
Für die James-Dean-Lebensverfilmung The Legend, ein 15 Millionen-Dollar-Projekt von United Artists, hat Barris nun zwei Nachbauten des Porsches geschaffen. Als Spezialist für komplizierte Fahrzeugszenen inszeniert er mit den Star -Stuntmen Jerry Summers und Jack Gill am Originalunfallort die Kollision - soweit die Technik es zuläßt, zu 90 Prozent detailgetreu.
Barris baute bereits in den fünfziger Jahren Nobelkarossen für Kunden wie Clark Gable, Dean Martin, Elvis Presley oder Zsa Zsa Gabor nach speziellen Wünschen um, frisierte Motoren und vergoldete Karosserien. Später bastelte er Autos für die Filmindustrie und spezialisierte sich auf die Darstellung gefährlicher Renn- oder Unfallszenen. Zu seinen Schöpfungen gehören Fahrzeuge wie das „Batmobil“, Walt Disneys VW-Käfer „Love Bug“ sowie Autoszenen aus Disco Fever und zahlreichen Action-Filmen.
Geschichte und Verbleib des Originalporsches sind übrigens geheimnisumwittert. Barris kaufte das Wrack nach dem Unfall. Bei der Ankunft in Los Angeles fiel es vom Transporter und brach einem Mechaniker beide Beine. Den Motor verkaufte Barris an einen Arzt, der bald darauf bei einem Unfall ums Leben kam. Der Käufer der Kupplung verursachte einen Zusammenstoß und ist seither teilweise gelähmt. Im nordkalifornischen Fresno ging eine Ausstellungshalle in Flammen auf, nachdem dort gerade die Karosserie des Wagens gezeigt worden war. Diese Vorfälle ereigneten sich innerhalb von zwei Jahren nach Deans Tod.
Irgendwann verschwand die Karosserie dann. Nach einer Ausstellung in Florida erhielt Barris nur den leeren Transporter zurück. Gelegentlich rufen ihn heute noch Leute an, die glauben, den Dean-Porsche irgendwo gesehen zu haben. Mysteriös, das Ganze - doch beste Werbung für den Film, der im kommenden Sommer anlaufen soll.
Gabriele Wolffen(dpa)
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