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SPD muß nachsitzen

■ Landesparteitag diesmal besonders unwichtig

„Teilnahme diesmal besonders wichtig“, hatte die SPD -Zentrale dick unterstrichen in die Einladung zum Parteitag geschrieben. Nicht etwa wegen der Energie-Debatte, wie ein Delegierter beklagte, sondern weil die Satzung der Partei wg. Frauenquote geändert werden muß. Und dazu bedarf es einer Zweidrittel-Mehrheit.

Doch als die Mandatsprüfungskommision ihr Zählwerk vollendet hatte, kam es heraus: 148 von 221 gewählten Delegierten waren da, zwei mehr als erforderlich. Mit so einer knappen Mehrheit wagt kein Präsidium eine Satzungsänderung. Also wurde der Tagesordnungspunkt kurzerhand ans Ende der Sitzung verschoben, vielleicht würde die eine oder der andere noch den Weg nach Vegesack finden. Doch als Versammlungsleiter Hermann Stichweh verkündete: „Damit sind wir am Ende der energiepolitischen Debatte“, waren bereits Dutzende zu Gulasch, Gyros oder Geschnetzeltem an den heimischen Herd gereist. Eine Lage, die sogar einen ansonsten ruhigen Parteisoldaten wie den Altgenossen Egon Kähler ans Mikrophon trieb. Sein Credo: Vertagen, neuansetzen und die Abwesenden bestrafen. Punkt eins erledigte der Parteitag gleich, Punkt zwei bleibt Aufgabe des Landesvorstandes und für Punkt drei sind die Ortsvereine zuständig. Ihnen werden die Namen der unentschuldigt Fehlenden mitgeteilt.

„Die Partei ist in einem saumäßigen Zustand“, schimpfte ein Delegierter. Ilse Janz: „Das ist Sache der Ortsvereine.“

hbk

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