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Verstärkung der UdSSR-Armee nach Moldawien geflogen

Moskau (afp) - Die sowjetische Armee hat am Sonntag Verstärkungstruppen in die Sowjetrepublik Moldawien geflogen, um die Lage in der Hauptstadt Kischinjow unter Kontrolle zu halten, teilte ein Sprecher der moldawischen Volksfront mit. Die moldawischen Nationalisten hätten indes im Fernsehn eine für Sonntag geplante Demonstration abgesagt und die Bevölkerung zur Ruhe aufgerufen. Am Samstag hatten die moldawischen Behörden nach vorhergegangenen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Volksfront und der Polizei in Kischinjow „Sondermaßnahmen“ verkündet. Verboten wurden alle Demonstrationen und Kundgebungen in der Stadt, der Verkauf von Alkohol und der Gebrauch von Megaphonen. Zudem dürfen Fahrzeuge, die nicht unabdingbar sind, nicht nach Kischinjow hineinfahren, Jugendliche müssen bis 20 Uhr zu Hause sein, und die Sicherheitskräfte haben Anweisungen, Waffen zu beschlagnahmen. Die moldawischen Nationalisten hatten am Freitag abend bei einer Demonstration vor dem moldawischen Innenministerium die Freilassung von etwa 30 Personen gefordert, die am Dienstag verhaftet worden waren, nachdem sie mit einer Sitzblockade die Teilnahme von Panzern und anderen Militärfahrzeugen an der jährlichen Militärparade verhindert hatten. Bei den anschließenden Unruhen waren laut 'Tass‘ 83 Milizsoldaten und 46 Demonstranten verletzt worden.

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