: Mediale Vereinigung
■ Deutsch-deutscher Kulturkanal vorgeschlagen
Einen deutsch-deutschen Kulturkanal als Teil eines europäischen Kulturkanals hat am Dienstag der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) Friedrich Nowottny in Köln vorgeschlagen. Ein deutsch-französischer Kulturkanal sei dagegen „auch durch die Ereignisse in der DDR überholt“, meinte er.
Vor dem Rundfunkrat des Kölner Senders rief Nowottny die Politiker auf, sich gemeinsam mit den Rundfunkanstalten Gedanken über einen deutsch-deutschen Kanal zu machen. Ein solcher Kanal als Teil eines europäischen Kulturkanals sei sinnvoller als ein Projekt, das wie das deutsch-französische an die sechziger Jahre erinnere und künftige Entwicklungen außer acht lasse.
Zum geplanten deutsch-französischen Kulturkanal meinte Nowottny, die vorgesehene Finanzierung gebe Anlaß zu erheblicher Sorge. Hier werde der öffentlich-rechtliche Rundfunk erneut von der Politik in ungewöhnlicher Weise mit einer Aufgabe in Anspruch genommen, die mit dem eigentlichen Programmauftrag nichts zu tun habe. Die Vorleistungen und Überlegungen, die zu dem deutsch-französischen Projekt getroffen worden seien, sollten in den Ausbau des ARD -Kulturkanals Eins Plus mit einbezogen werden, der dann mit dem französischen Partner La Sept weiter kooperieren könne.
(taz/dpa)
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