: Operndirektor soll sparen
■ Änderungen im Kulturhaushalt 1990
Der Kulturhaushalt für 1990 wurde gestern in zweiter Lesung im Hauptausschuß des Abgeordnetenhauses beschlossen. Dabei gab es in letzter Minute noch Änderungen gegenüber dem Entwurf. Gestrichen wurden auf Antrag der SPD und gegen den Willen der Senatorin 750.000 DM an Kosten, die durch vertragliche Nebenabsprachen mit dem neuen Generalmusikdirektor Giuseppe Sinopoli an der Deutschen Oper enstanden wären. Diese Gelder fließen jedoch nicht in den Gesamthaushalt zurück, sondern werden zur Beibehaltung der derzeitigen Eintrittspreise herangezogen, die also nicht wie ursprünglich geplant ab Januar erhöht werden. Gestrichen wurde auch beim Deutschen Historischen Museum, das vom Land Berlin jetzt statt bisher einer Million nur noch 750.000 DM bekommt. Endlich gesichert sind dagegen die Bewachungskosten für die Museen, die bisher überhaupt nicht finanziert waren. Selbst um Öffnungszeiten bis 18 Uhr bezahlen zu können, waren 800.000 bis 1 Mio. DM zusätzlich nötig. Diese und zusammen eine weitere halbe Million für das Aktive Museum und für das Pädagogische Museum wurden aus der geplanten Erhöhung der Filmförderung gestrichen, die dennoch um insgesamt 3,5 Millionen drastisch gesteigert wird. Mehr Geld, nämlich statt 5,6 Mio. jetzt 8,9 Mio., gibt's auch für die freien Gruppen, während die Bezirke für Kulturarbeit aus dem Etat des Finanzsenators erstmals 2 Millionen einstreichen. Hier deuteten sich immerhin zart neue Schwerpunkte und ein anderes Profil an, fand dann auch die kulturpolitische Sprecherin der AL -Fraktion Sabine Weißler - wenn auch ein durchschlagender Erfolg nicht möglich sei, weil die zur Verfügung stehende Geldmenge einfach zu klein sei.
grr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen