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Warm anziehen

Zum Protest der Moabiter Staatsanwälte  ■ K O M M E N T A R

Daß die politischen Staatsanwälte ihre panzerglasgeschützte Wagenburg im Kriminalgericht mit Zähnen und Klauen verteidigen würden, hat sich schon abgezeichnet, als die Koalitionvereinbarung zur Auflösung der P-Abteilung im März verabschiedet wurde. Inzwischen ist aus dem Heulen und Zähneklappern Säbelrasseln geworden, weil auch die Generäle in den Schützengraben gestiegen sind. Doch das haben sich die Justizsenatorin und ihr Staatssekretär selbst zuschreiben, warum mußten sie auch die Umsetzung des Beschlusses ein dreiviertel Jahr halbherzig vor sich herschieben. Auch die AL hat lange genug durchblicken lassen, daß mit ihr nicht gut Kirschen essen ist, wenn die vereinbarte Auflösung der P-Abteilung zu einem bloßen Etikettenschwindel verkommt. Jutta Limbach wäre gut beraten, sich warm anzuziehen, wenn sie ihre Entschiedung trifft. Kalte Gelassenheit steht ihr natürlich noch besser zu Gesicht, allerdings nur dann, wenn sie damit zum Ausdruck bringt, daß Politik nicht von den Staatsanwälten, sondern von der Senatorin gemacht wird. Für die P-Staatsanwaltschaft heißt das, daß ihre Zeit nach zehn Jahren Sonderrechten abgelaufen ist. Nehmen Sie es wie ein Mann, meine Herren Staatsanwälte, und trösten Sie sich mit der Stasi: Die muß nach 40 Jahren Fettlebe in die Volkswirtschaft.

Plutiona Plarre

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