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Atomreaktorlobby will Staatsknete

■ Hochtemperaturreaktor-Bauer wollen nach Hamm-Uentrop-Pleite „Durststrecke“ überbrücken

Bonn (taz) - Die Atomlobby gibt nicht auf: Nach der Stillegung des Hochtemperaturreaktors in Hamm-Uentrop haben sich die AKW-Bauer einen neuen Weg ausgedacht, um weiter im Geschäft zu bleiben. Gestern verhandelten die HTR-Betreiber Siemens und ASEA Brown-Boveri mit Bundesforschungsminister Riesenhuber (CDU), wie die „Durststrecke“ bis zur Erteilung neuer Aufträge finanziell überbrückt werden könne. Ihre Vorstellungen haben die in der HTR GmbH zusammengeschlossenen Atomunternehmen in einem 16seitigen „Memorandum über die Fortführung der HTR-Linie“ dargelegt. Danach soll der Bund in den nächsten fünf Jahren 140 Millionen Mark bereitstellen; aus der Schweiz sollen weitere 40 Millionen Mark kommen, achtzig Millionen Mark wollen die Hersteller selbst zuschießen. Mit der viertel Milliarde Mark sollen das Know-how von rund 200 Mitarbeitern gesichert bleiben und standortunabhängige Planungen für den HTR, die Erprobung neuartiger HTR-Komponenten und die Weiterentwicklung der Brennelementetechnik durchgeführt werden, heißt es in dem Papier.

Unterstützung fordern die Unternehmen auch von den Energiekonzernen. Diese sollen ein „Rahmenprogramm für einen Planungsauftrag zur Stützung der HTR-Linie“ finanzieren Kostenpunkt bislang unbekannt.

Das Umweltministerium bestätigte bislang lediglich die Existenz des Memorandums. HTR-Technik sei „mitnichten tot“, sagte Ministeriumssprecher Jansen, sondern für das Ministerium weiterhin die „aussichtsreichste Forschungslinie“ mit einem „weitgehend marktgängigen Produkt“. Deshalb sei das Anliegen der Unternehmen verständlich, die Techniker und Wissenschaftler „mit sinnvollen Aufgaben zu beschäftigen“, bis in der Zukunft eine andere Situation entsteht.

gn

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