IG-Metall ist stolz

■ Nach 14 Jahren gelang Angestellten-Abschluß

Vierzehn Jahre lang war der Gehaltsrahmentarifvertrag, der für den Angestelltenbereich in der Metallbranche Fragen der Eingruppierung und tariflichen Vergütung regelte, eine offene Frage. Nun ist es der IG-Metall gelungen, mit dem Arbeitgeberverband Unterweser eine neue Laufzeit zu vereinbaren, die von Anfang 1990 bis Ende 1994 geht. Für die rund 23.000 Beschäftigten im Geltungsbereich des neuen Tarifvertrages bedeutet der Abschluß eine bessere Eingruppierung, eine finanzielle Verbesserung in den unteren Gehaltsstufen und die tarifliche Unterbringung bislang übertariflicher Zulagen, wie der Verhandlungsführer, so der Bezirksleiter der IG-Metall Küste, Frank Teichmüller gestern.

So werden 18jährige, die bisher mit 1232 Mark in der niedrigsten Gehaltsgruppe K/T 1 eingestellt wurden, künftig 1860 Mark brutto pro Monat erhalten. Diese finanzielle Neuregelung wird allerdings erst ab April 1991 in

Kraft treten, wenn alle Neueingruppierungen abgeschlossen sind. Neu ist ebenfalls, daß die Betriebsräte den Eingruppierungen zustimmen müssen. Wird in den paritätischen Kommissionen kein Konsens erzielt, muß die Einigungsstelle angerufen werden.

Als einen wesentlichen Erfolg des neuen Vertrages wertete Teichmüller auch die Anpassung der Eingruppierungsmerkmale an veränderte Arbeitsbedingungen. In dem bislang gültigen Vertragswerk gab es zwar Tätigkeiten wie das „selbständige Schalten und Einrichten der Haupttypen von Lochkartenmaschinen“, nicht aber die Beschäftigung mit EDV, Soft-und Hardwareentwicklung oder CAD.

Für die Metall-Angestellten in Bremen und Bremerhaven gilt damit nun das, was in Hamburg und Schleswig-Holstein schon seit zwei Jahren gilt. Bis auf das nordwestliche Niedersachsen ist damit der gesamte norddeutsche Metall-Raum rahmentarifvertraglich modernisiert.

anh