piwik no script img

In Dresden standen Panzer

■ Oberbürgermeister bestätigt Gerüchte über militärischen Aufmarsch / Gute Presse für Krenz-Konkurrenten in DDR-Zeitung

Berlin (dpa) - In Dresden waren bei den Unruhen in den ersten Oktobertagen die Panzer bereits aufgefahren. Dies bestätigte jetzt der Dresdner Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer, der auch als ein möglicher Konkurrent von SED -Generalsekretär Krenz beim nächsten Parteitag im Gespräch ist. In einem Interview mit der kulturpolitischen DDR -Wochenzeitung 'Sonntag‘ wird Berghofer zu seiner Vermittlerrolle in jener Zeit angesprochen. Dabei betont er immer wieder seine enge Verbindung zum damaligen SED -Bezirkschef und heutigen Ministerpräsidenten Modrow.

Berghofer sei der erste DDR-Politiker gewesen, meint die Zeitung, der seine Gesprächsbereitschaft mit friedlichen Demonstranten signalisiert habe. „Natürlich war ich mir bewußt, daß ich eine große Verantwortung übernehme, und ich war mir klar darüber, daß ich meine politische Existenz aufs Spiel setzte.“

„Fakt“ sei, meinte Berghofer, „die Führung unter Honecker hat uns in eine schlimme Situation geführt“, aber auch er selbst sei „eingebunden in politische Realitäten“ gewesen. „Ich habe nicht an jeder Stelle und nicht immer laut gesagt, womit ich nicht einverstanden bin, dazu gehört viel Mut und Zivilcourage.“ Mit der jetzigen „revolutionären Volksbewegung“ gebe es „eine historisch einmalige Chance für die Demokratie, für die Demokratie in Europa überhaupt“.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen