: Neue US-Sanktionen gegen Panama
■ US-Häfen werden ab Februar für Schiffe unter panamaischer Flagge gesperrt / 14 Prozent der Welthandelsflotte betroffen / US-Entscheidung geht empfindlich an Panamas Staatskasse
Washington (afp/dpa/taz) - Schiffe unter panamaischer Flagge dürfen vom 1.Februar 1990 an nicht mehr in US-Häfen einlaufen. Wie das Weiße Haus in Washington mitteilte, weitet die US-amerikanische Regierung damit die Wirtschaftssanktionen aus, die sie über das Regime von General Manuel Antonio Noriega verhängt hat. Die jüngste Sanktion dürfte Panama Dutzende Millionen Dollar kosten. Unter panamaischer Flagge fahren rund 14 Prozent aller Schiffe der Welthandelsflotte. Panama war eines der ersten Länder, in dem Reeder aus Industrieländern ihre Schiffe eintragen ließen, um Steuern und Gebühren zu sparen. Zudem ist ein Reeder, der seine Schiffe unter panamaischer Flagge fahren läßt, nicht an die Tarife gebunden, die der Reederverband seines Landes mit der Gewerkschaft ausgehandelt hat. Die Löhne der Seeleute auf Schiffen unter panamaischer Flagge pflegen folglich zwischen zehn und 30 Prozent unter europäischen Heuern zu liegen. Ferner gelten nicht die Sicherheitsstandarts der Industrieländer. Selbst wenn Panama Sicherheitsvorschriften aufstellen würde, hätte es nicht die Kapazitäten, die riesige Flotte unter seiner Flagge zu kontrollieren. Die angekündigte Wirtschaftssanktion der USA wird vermutlich zur Folge haben, daß die internationalen Reeder ihre Schiffe im panamaischen Register löschen lassen und in einem anderen Kleinstaat unter ähnlichen Bedingungen wieder eintragen lassen. Konkurrenz gibt es reichlich: Togo, Liberia, Zypern, Antigua. Die Registerwechsel, bei dem die Reedereien und nicht die Behörden den Ton angeben, werden in der Regel schnell abgewickelt.
Michael Weisfeld
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen