: Drüben dicke Luft
Warschau erwägt Rückruf polnischer Arbeitskräfte ■ E R E I G N I S D D R
Dicke Luft herrschte am Wochenende in weiten Teilen der DDR. Erstmals wurde deswegen Smogalarm ausgelöst. Dicke Luft auch in den Knästen: In der Haftanstalt Brandenburg und im Knast Bautzen I hungern Häftlinge für bessere Haftbedingungen und eine Amnestie. Die Generalstaatsanwaltschaft sagte eine Prüfung zu.
Der innerdeutsche Flugverkehr ist um zwei neue Flugverbindungen erweitert worden: Leipzig-München und Dresden-Hamburg. Für Ex-FDGB-Chef Harry Tisch ist so ein Transport per Linienmaschine seit jeher unter der sozialistischen Würde. Obgleich Interflug nach Larnaka fliegt, rauschte Tisch lieber im Privatjet zu seinem Urlaubsort auf Zypern.
Die Chefredakteure der 'Jungen Welt‘ und der 'Berliner Zeitung‘ erklärten gestern auf der Delegiertenkonferenz der SED Berlin-Mitte, sie hätten schon mehrfach telefonisch Morddrohungen erhalten. Anlaß: Journalistische Recherchen in Sachen Korruption und Amtsmißbrauch.
Die Warschauer Behörden erwägen, die etwa 32.000 polnischen Arbeitskräfte und Spezialisten in der DDR nach Hause zurückzuholen. Anlaß: die neuen Bestimmungen in der DDR, wonach auch Grundlebensmittel nicht mehr an Ausländer verkauft werden. Vor vielen Läden in der DDR hängen Schilder in polnischer Sprache: „Verkauf nur an Bürger der DDR“.
Die grüne Partei warnt vor rechtsradikalen Tendenzen in ihrem Land. Die REPs formierten im Untergrund bereits erste Gruppen.
bu
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