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US-Marine rammt Greenpeace-Schiff

US-Marine rammt Greenpeace-Schiff Wie ein Sandwich zwängten am Montag zwei Boote der US-Navy die „MS Greenpeace“ vor der Küste Floridas in ihre Mitte und rammten sie acht- bis zehnmal. Das unter niederländischer Flagge fahrende Schiff der UmweltschützerInnen wurde an beiden Seiten leckgeschlagen und seine Maschinen lahmgelegt. An einem nicht weit entfernten Greenpeace-Schlauchboot zerstörten Navy-Krieger mehrere Luftkammern und zerschnitten die Treibstoffzufuhr. Im Anschluß an das Gefecht bei rauhem Seegang rund 50 Meilen östlich von Cape Canaveral zog die Navy ungerührt ihren geplanten Waffentest durch: Sie feuerte eine 26,5 Millionen Dollar teure Rakete des Typs Trident 2 aus einem U-Boot auf ein mehrere tausend Seemeilen entferntes Ziel. Es war der fünfte Versuch der US-Navy, ihre künftige Generation U-Boot-gestützter Atomraketen zu erproben. Mindestens neun sogenannte „realistische Tests“ sollen bis zum nächsten März stattgefunden haben. Bislang stand die Erprobung der Waffe unter einem ungünstigen Stern: Ein Start im vergangenen März mißlang, weil es die Rakete nur auf einige Meter Höhe schaffte, wo sie dann unkontrollierbare Kreise zog. Ein weiterer Start im Juli wurde erfolgreich von Greenpeace verhindert. Den Raketenabschuß vom Montag bezeichnet die Navy als „erfolgreich“. Auf die Greenpeace-Aktion am Montag war die Navy offensichtlich besser vorbereitet als im Juli. Bereits im Vorfeld hatten die USA auf diplomatischem Wege versucht, die UmweltschützerInnen von ihrem Vorhaben abzubringen. Doch die Organisation berief sich auf die „Freiheit der Meere“, in der niemand ein Recht auf Gebietsaneignungen habe. Die UmweltschützerInnen wollen ihren Kampf gegen das 153 Milliarden US-Dollar teure Raketenprogramm fortsetzen.Dora/Foto: Greenpeace/ap

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