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Lüken bestätigt Vorwürfe

■ Ostertoreinsatz: Emotionale Ladung in der Hosentasche

Der Bremer Polizeipräsident Rolf Lüken hat gegenüber den innenpolitischen Sprechern der Bürgerschaftsfraktionen einen Großteil der Vorwürfe bestätigt, die Eltern nach einem Großeinsatz im Ostertor erhoben haben. Das meldete gestern der Grüne Martin Thomas in einer Pressemitteilung. Der Einsatz einer Tränengaspatrone sei auch nach Ansicht des Polizeipräsidenten durch nichts zu rechtfertigen. Aus Polizeikreisen war gestern zu erfahren, daß der betreffende Beamte in seiner dienstlichen Erklärung behauptet, die Tränengasgranate sei in seiner Hosentasche aufgegangen. Deshalb habe er sie wegwerfen müssen.

Thomas kritisierte gestern den Einsatzbefehl, der über Funk ge

geben worden war. Thomas: „Wenn 'Überfall auf ein Polizeirevier“ gemeldet wird, komme es automatisch zu einer emotionalen Aufladung bei den Beamten. Die Täterbeschreibung „dunkle Jacken und Palästinensertuch“ habe dazu geführt, daß zahlreiche junge Frauen und Männer zu Freiwild wurden. Um ähnlichen Vorfällen in Zukunft vorzubeugen, fordert Thomas, künftig bei Großeinsätzen der Polizei zivile Mitarbeiter des Innenressorts zur Seite zu stellen.

Polizeipräsident Lüken war gestern nicht zu erreichen. Das Innenressort wollte nicht aus vertraulichen Sitzungen berichten. Der Sprecher meinte lediglich: „Wir dementieren nicht, daß Vorwürfe bestätigt wurden.“

hbk

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