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„Persönlichkeit mit Ecken und Kanten“

■ Grüne bedauern Franke-Rücktitt / FDP will neuen Bau- aber nur zehn Senatoren

Eine Sachdebatte statt neuen Schwung beim Personalkarussell haben die Bremer Grünen gefordert. Eine Entscheidung, wer Frankes Nachfolge antreten solle, müsse von einer inhaltlichen Debatte abhängig gemacht werden. Den Rücktritt Frankes sehen die Grünen mit mindestens einem weinenden Auge. Sie bedauern, „daß mit Horst-Werner Franke eine der selten gewordenen Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten von der politischen Bühne abtritt. Er hat sich wohltuend von der wachsenden Zahl aalglatter Technokraten abgeho

ben.“ Er sei durch die Lücke zwischen eigenen Ansprüchen und offizieller Politik zu manchem Spagat gezwungen worden.

„Indiskutabel“ ist für die Grünen ein Bausenator Bernd Meyer. Meyer habe als Innensenator gezeigt, daß er mit der Kontrolle einer Behörde überfordert sei.

Die FDP-Fraktion nimmt den Franke-Rücktritt zum Anlaß, gleich eine große Senatumbildung zu fordern. Der Fraktionsvorsitzende Claus Jäger meint, erstens müsse ein eigenes Bauressort geschaffen werden, zweitens seien zehn Senatoren genug und

drittens könne der Justizsenator auch Bonn-Senator sein und die Gesundheitsenatorin sich zusätzlich um den Umweltschutz kümmern. Bürgermeister Wedemeier sei mit dem Beschluß zehn Senatoren in den Wahlkampf gezogen, dabei müsse es nun bleiben.

Für Jäger zeichnet sich wie bei der Senatskrise vor einem jahr erneut eine „Führungsschwäche von Bürgermeister Klaus Wedememeier ab. Offensichtlich habe Wedemeier „seine Umbaupläne“ nicht mit Gesundheitssenatorin Rüdiger abgesprochen.

kvr

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