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Wolf Biermann-betr.: Interview im DDR-Fernsehen

betr.: Interview im DDR-Fernsehen

Als man Wolf Biermann damals ausbürgerte, traf mich die Nachricht wie ein entsetzliches Unglück. Es war, so schien mir, eine teuflische Strafe. (...)

Warum macht mich Biermanns Schicksal so betroffen? Er sagt es selbst: Er lebt in der Bundesrepublik, und zwar mittlerweile ganz gern, aber sie geht ihn nichts an, nicht die Bohne. Ob Lambsdorff, der Steuerhinterzieher, oder Kohl, der aufgeblasene, selbstgefällige Tölpel, der lächerlich und gefährlich auf dem Parkett internationaler Diplomatie herumpoltert, er nennt ihn selbst „ein großes Unglück für die BRD“ (ich würde eher Fiasko sagen), ihn geht weder Barschel an noch Giftgas- und Waffengeschäft, all das läßt ihn kalt. Nur was in der DDR passiert, das bringt sein Blut in Wallung, das berührt ihn tief.

Was ist mit Biermann los? Wenn er nicht in der Lage war, seine Gitarre auf BRD-Moll umzustimmen, gut, verzichten wir auf seine Stimme, und wenn sie auch noch so nötig und wichtig hier wäre. Betrüblich finde ich nur, daß er sich hier zur politisch totalen Passivität bekennt, wie zu einem Rentnerdasein auf Mallorca. Das enttäuscht!

Dr. Georg Rosenstock, Reinbek bei Hamburg

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