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Siemens will vor die Uni-Tore

■ High-Tech-Unternehmen will konzentrieren / Wirtschaftsenator muß wahrscheinlich tief in die Tasche greifen

Die Siemens Niederlassung Bremen will sich verbessern. Das Unternehmen ist es leid, daß seine MitarbeiterInnen über ein halbes Dutzend Standorte in der Stadt verteilt liegen. Objekt der Konzern-Begierde: Eine Fläche, so groß wie sechs Fußballfelder in der Nähe der Universität, genauer an der Ecke Universitätsalle/Autobahn-Zubringer. Auf das 58.000 Quadratmetergrundstück hatte Siemens bereits vor einiger Zeit eine Option angemeldet. Jetzt werden die Planungen konkret. Ein Siemens-Vorstandssprechernannte nennt drei Gründe

für die Konzentration. Erstens sei die Uni-Nähe ideal für „Technologie-Transfer“, zweitens habe Siemens wachsenden Raumbedarf und drittens sollten durch die Zentralisierung Reibungsverluste abgebaut werden.

Ein weiteres handfestes finanzielles Argument nannte der Sprecher nicht. Denn für die Umsiedlung wird Siemens mutmaßlich mit Subventionen des Bremer Wirtschaftssenators in zweistelliger Millionenhöhe rechnen können. Zum einen wird darum gepokert werden, daß der Grundstückspreis bis zu 50 Prozent

gegenüber den tatsächlichen Preisen verringert wird. Und zweitens stehen Siemens 6,5 Prozent der Investitionssumme (wahrscheinlich mehrere hundert Milionen Mark) aus dem Bremer Wirtschaftsförderungstopf zustehen. Zwar kann Bremen ab dem 1. Januar nicht mehr mit Zuschüssen aus Bonn rechnen, dafür wurde die Förderungssumme im Landeshaushalt aufgestockt. Diese Subvention steht dem Unternehmen zu, wenn es mit den geplanten Investitionen in Uni-Nähe nur 50 neue Arbeitsplätze schafft.

hbk

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