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Begrüßung

Noch ehe wir so richtig das Auge vom Türspion zu lösen imstande sind, noch ehe wir überhaupt die Hand auf den Türgriff gelegt haben, niedergedrückt und also die Tür auch nur einen Spalt weit geöffnet haben, von der Beseitigung der Vorlegekette ganz zu schweigen, hören wir durch die geschlossene Tür ein melodisches Hallo, ein lautes Grüßgott. Wir blicken in fröhliche Gesichter, man blinzelt, man nickt uns mit dem Ausdruck des Wiedererkennens zu. So trifft man sich wieder, sagt man. Man ergreift und schüttelt uns herzlich die Hand. Man faßt uns bei der Schulter, umarmt hätte man uns, wäre der Türspalt, wie gesagt, nicht zu eng dazu gewesen. Tagchen, sagt man. Servus, sagt man. Wie geht's?, sagt man. Es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen, sagt einer. Schön, euch zu sehen. Man winkt uns. Grüzi miteinand, ruft schallend von hinten ein offenbar dem alpenländischen Raum Entstammender. Man drängt sich gegen die Tür. Habe die Ehre, sagt jemand gespreizt, wie um auf sich aufmerksam zu machen, und zückt umständlich den Hut. Ein anderer streckt uns eine Visitenkarte entgegen und sagt: Gestatten. Man verneigt sich. Es ist mir eine große Freude, sagt jemand, sehr erfreut. Guten Tag, sagen wir und werfen die Tür ins Schloß.

Peter Zemla

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