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Phoenix aus dem Schlamm

■ Bei englischem Wetter sicherte sich eine kämpferisch überragende Eintracht Braunschweig im Nord-Derby gegen den VFL Osnabrück mit 3:2 einen Platz im Halbfinale des DFB-Vereinspokals

Berlin (taz/dpa) - Erstmals seit 1980 steht die Braunschweiger Eintracht wieder im Halbfinale des DFB -Vereinspokals. Der niedersächsische Zweitligist gewann am Mittwoch abend das prestigegeladene „Nord-Derby“ gegen den VfL Osnabrück nach naßkaltem Kampf mit 3:2 (2:0). Vor nur 11.756 Zuschauern statt der erhofften 20.000 sorgten Seeliger in der 35., Schmidt kurz darauf in der 39. sowie der ehemalige Osnabrücker Holze in der 84. Minute für den Pokal-K.o. des VfL, der durch Glöde in der 46. und 88. Minute nur jeweils zum Anschlußtor kam und damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte knapp verpaßte.

Bei strömenden Dauerregen entwickelte sich in Braunschweig eine spannende Partie, die bei den widrigen Witterungsverhältnissen auf gutem Zweitliga-Niveau stand. Die Platzherren, die in ihren Punktspielen zuletzt fünfmal in Folge sieglos geblieben waren, bekamen das Geschehen schneller in den Griff und zeigten vor allem im Mittelfeld das variablere Spiel. Seeliger nutzte nach 35 Minuten eine Buchheister-Vorlage zur Führung, die Schmidt kurz darauf mit einem 30-m-Schuß ausbaute. VfL-Torhüter Kellner rutschte dabei auf dem nassen Boden aus und hatte sehr zu seinem Bedauern das Nachsehen.

Gleich nach der Pause profitierten auch die Gäste von dem aufgeweichten Boden. Eine Neidhardt-Flanke blieb im Schlamm stecken, und Glöde vollstreckte zum Anschlußtreffer.

Nach diesem Erfolgserlebnis wurden die Osnabrücker stärker und kamen durch den eingewechselten Hansen (72.) beinahe zum Ausgleich. Doch die Braunschweiger überstanden die VfL -Offensive mit Glück und Geschick und vollendeten durch Holze ihren Triumph, durch den sich auch die nach dem schwachen Besuch um 75.000 Mark geringere Tageseinnahme verschmerzen lassen dürfte. Auch Glödes zweiter Treffer kurz vor Spielende änderte daran nichts.

Nach den Bundesligisten Werder Bremen (3:0-Erfolg gegen Stuttgart) und 1. FC Kaiserslautern (3:1 gegen Düsseldorf) können nun auch die Braunschweiger in der nächsten Runde auf große Kasse und die Verwirklichung ihres Traums von der Reise zum Endspiel nach Berlin hoffen.

Die vierte Viertelfinal-Begegnung zwischen Amateurverein Kickers Offenbach und Zweitligist MSV Duisburg war den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer gefallen. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Die Auslosung für die Halbfinalbegegnungen findet am kommenden Samstag im Rahmen der ZDF-Sportreportage statt.

Eintracht Braunschweig: Hain - Gorski - Scheil (69. Dressel), Scheike - Wilke, Probst, Holze, Pospich, Schmidt Buchheister, Seeliger (89. Holdorf)

VfL Osnabrück: Kellner - Voigt - Gellrich, Zeravica (15. Hellmer) - Twyrdy, Heskamp, Schulz (46. Hansen), Brinkmann, Wollitz - Neidhardt, Glöde

Schiedsrichter: Fux

Zuschauer: 11. 756

Tore: 1:0 Seeliger (35.), 2:0 Schmidt (39.), 2:1 Glöde (46.), 3:1 Holze (84.), 3:2 Glöde (88.)

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