: Verbotene und zurückgezogene DDR-Filme aus den 60er Jahren
Verbotene und zurückgezogene DDR-Filme aus den 60er Jahren werden im nächsten Jahr in den Kinos im anderen Teil Deutschlands zu sehen sein. Dazu gehören Das Kaninchen bin ich von Kurt Maetzig, Der Frühling braucht Zeit von Günter Stahnke und Berlin um die Ecke von Gerhard Klein. Gezeigt werden sollen vor allem auch Werke aus der Sowjetunion, der CSSR und Bulgarien, die bisher nicht in der DDR zugelassen waren. Zum internationalen Angebot des Progress-Filmverleihs gehören Titel wie Camille Claudel (Adjani), Ein kurzer Film über die Liebe und Ein kurzer Film über das Töten (Kieslowski), Die kleine Vera (Pitschul, UdSSR), Madame Sousatzka (GB), Out of Rosenheim (Adlon) und Rain Man. Weiter im Verleih -Programm: Der Freund meiner Freundin von Eric Rohmer sowie Fürchten und Lieben von Margarethe von Trotta. Der Direktor des Progress Filmverleihs, Winfried Schade, teilte mit, daß es keine staatliche Zulassung mehr für DEFA-Filme aller Gattungen gebe. Ob ein Film die Öffentlichkeit erreiche, liege jetzt bei den produzierenden Studios. Über Produktionszuschüsse und die Kopienzahl der DEFA-Filme solle künftig „differenzierter“ entschieden werden. Im zu Ende gehenden Jahr verzeichneten die DDR-Kinos einen leichten Rückgang der Besucherzahlen, die sich zwischen 65 und 67 Millionen bewegen. Die Liste der 15 erfolgreichsten Filme wird von Dirty Dancing angeführt (4,5 Mill. Besucher), gefolgt von Crocodile Dundee, Otto und Die unendliche Geschichte. Bei den DEFA-Produktionen liegen vorne: Der Bruch, Grüne Hochzeit, Zum Teufel mit Harbolla und Zwei schräge Vögel. Von den neueren Fimen gehören Heiner Carows Coming out (in zwei Monaten 250.000 Besucher), Beyers Spur der Steine (1965) sowie Helke Misselwitz‘ Dokumentarfilm Winter ade zu den Favoriten.
Jetzt ist es entschieden: Der schiefe Turm von Pisa wird anfang nächsten Jahres, „nach neun Jahrhunderten“ ('Corriere della Sera‘), für den Publikumsverkehr geschlossen. Dies hat der Bürgermeister von Pisa, Giacomino Granchi, nach Konsultationen mit gesellschaftlichen und politischen Kräften der Stadt, am Dienstag bekanntgegeben, „ein bitterer Tag für die Pisaner und den internationalen Tourismus“ ('Corriere‘). Es soll festgestellt werden, ob der Turm, der sich zusehnds neigt, als baufällig gelten muß und ob und wie er renoviert werden soll.
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