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Auf Khomeinis Spuren-betr.: Kirchenglockenläuten

betr.: Kirchenglockenläuten

Warum soll eigentlich der einzige noch intakte europäische Männerverband, die Katholische Kirche, so klein und unwichtig im Weltgeschehen bleiben?

Die Politik hat in letzter Zeit die Kirchen so gefördert, daß die stärkste von ihnen jetzt eigenständig handeln will. Wie schön paßt da ein Angriff auf die Frauenbewegung! Die Kirchenglocken melden es der Welt: Wir bestimmen, ob Frauen Kinder austragen müssen oder nicht. Wir die Herren des Himmels der Gläubigen.

Für wen werden die Kirchen das nächste mal klingeln?

Hilde Radusch, Berlin

Mit Fassungslosigkeit und Entsetzen lasen wir den Artikel über das geplante Glockengeläut der Katholischen Kirche.

Unsere Wut richtet sich zum einen gegen die Katholische Kirche, die ihre frauen-(menschen-)unwürdige Vergangenheit (Hexenverfolgung etc.) mit dieser „schmutzigen“ Aktion wieder aufleben läßt. Wie vereinbart sich ihr „Schutz für ungeborenes Leben“ mit ihrer Rolle in der Rüstungsindustrie und ihrer dogmatischen Einstellung zur Verhütung hier und in anderen Kulturen, zum Beispiel Trikont.

Hierdurch wird wieder mal massiv deutlich, welche Macht die Kirche auch heute noch hat und sie diese vor allem zur Diskriminierung und Verfolgung der Frauen einsetzt. Besonders entsetzt uns das, wenn wir daran denken, wer die Kirche verkörpert, denn darin zeigt sich die Macht des Patriarchats, das heißt Männer sind immer noch die „Herrschenden“ über Frauen. (...)

Der Kampf gegen den § 218 wird durch solche skandalösen Aktionen und Zustände (Memminger Prozeß, Glockengeläut etc.) immer notwendiger. (...)

Christina Ehlemann-Baroke, Hanne Heine, Frauengruppe Halino

Anmerkung der Red.:

Euer Brief kam leider so spät an, daß wir ihn nicht mehr im alten Jahr abdrucken konnten. Aber er paßt ja immer noch. Oder?

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