: Profis in der DDR?
■ Radler könnten die DDR zum ungewollten Schritt zwingen
Profisport, hat der DTSB der DDR bei aller Neuerung geschworen, soll es nicht geben im Lande. Das kann sich schnell ändern - gezwungenermaßen. Denn die Starradler hauen ab, in westliche Profiställe. Und die Regeln besagen, daß der Dachverband UCI einem Amateurverband lediglich gestattet, fünf Profilizenzen zu beantragen, ohne Mitglied in der Internationalen Profi-Föderation (FICP) zu sein. Und fünf Fahrer sind bereits weg.
Wenn also demnächst noch ein Radler einen Vertrag abschließt, und er kann das ohne die Genehmigung seines Verbandes, muß die DDR um Aufnahme in den Profiverband bitten. „Irgendwie wäre es bitter“, klagt das 'Neue Deutschland‘ am Donnerstag.
Eines allerdings wird es nicht geben: den sportlichen Ausverkauf. Anders indes, wie die DDR sich das vorgestellt hat. Weil nämlich Ablösesummen erst beim Wechsel von der ersten Firma zu nächsten fällig werden, erfolgt der Schritt der DDR-Amateure ins Profilager zum „Nulltarif“ ('ND‘). Von kaufen kann keine Rede sein.
Weshalb der Traum, durch die Einnahmen aus Spitzensportlern den Nachwuchs der DDR zu fördern, zumindest fürs Radfahren geplatzt ist. Die Freiheit des Westens entwickelt halt ihre eigene Dynamik, eine Lehre, die in anderen Bereichen auch gemacht werden wird.
-thöm
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen