: Profis in der DDR?
■ Radler könnten die DDR zum ungewollten Schritt zwingen
Profisport, hat der DTSB der DDR bei aller Neuerung geschworen, soll es nicht geben im Lande. Das kann sich schnell ändern - gezwungenermaßen. Denn die Starradler hauen ab, in westliche Profiställe. Und die Regeln besagen, daß der Dachverband UCI einem Amateurverband lediglich gestattet, fünf Profilizenzen zu beantragen, ohne Mitglied in der Internationalen Profi-Föderation (FICP) zu sein. Und fünf Fahrer sind bereits weg.
Wenn also demnächst noch ein Radler einen Vertrag abschließt, und er kann das ohne die Genehmigung seines Verbandes, muß die DDR um Aufnahme in den Profiverband bitten. „Irgendwie wäre es bitter“, klagt das 'Neue Deutschland‘ am Donnerstag.
Eines allerdings wird es nicht geben: den sportlichen Ausverkauf. Anders indes, wie die DDR sich das vorgestellt hat. Weil nämlich Ablösesummen erst beim Wechsel von der ersten Firma zu nächsten fällig werden, erfolgt der Schritt der DDR-Amateure ins Profilager zum „Nulltarif“ ('ND‘). Von kaufen kann keine Rede sein.
Weshalb der Traum, durch die Einnahmen aus Spitzensportlern den Nachwuchs der DDR zu fördern, zumindest fürs Radfahren geplatzt ist. Die Freiheit des Westens entwickelt halt ihre eigene Dynamik, eine Lehre, die in anderen Bereichen auch gemacht werden wird.
-thöm
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