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Kempowski

Der „Stern“ hat den größten literarischen Skandal des Jahrhunderts ausgemacht: Walter Kempowski, Umzubremer aus Nartum, Erfolgsschriftsteller („Tadellöser & Wolff“, „Uns geht's ja noch gold“, „Aus großer Zeit“) und Dozent an der Oldenburger Uni, sei „Der Abschreiber“. Mit den seriösen Mitteln strenger Philologie (Faksimilevergleich) weist Harald Wieser (Ex-„Kursbuch“, Ex-„Spiegel“ sowie Werner -Höfer-Killer) dem Bücherwandeinrichter deutscher Hirschwohnzimmer nach, daß der in seinem „Aus großer Zeit“ absatzweise Diebesgut verwandt hat. Ein von der Literaturkritik bislang übersehener Rostocker Autobiograph namens Werner Tschirch lieferte ungefragt jede Menge Material zu Kempowskis Buch. Das journalistische Hinrichtungskkommando des „Stern“ geht allerdings nach hinten los: Zwar möchten viele Fachleute über Kempowski gerne lachen, doch nicht so! Denn der Vielgelesene ist erklärter Collagist, das Räubern in fremden Texten und Archiven also Prinzip. Im Geiste solcher Schriftstellerei hat Kempowski auch in Oldenburg literarische SchülerInnen um sich versammelt. Der Stern benutztden denkbar untauglichsten Hebel, um Kempowski vom Sockel zu stürzen. Harald Wieser weiß das evtl. auch: Legt er doch noch mit dem Vorwurf der Hochstapelei nach, weil W.K. sich als Sproß einer inexistenten Reederfamilie ausgebe. Ein wahrlich erschütternder Gedanke! Bu

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