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Ausnahmezustand in Haiti verhängt

■ Mehrere Oppositionspolitiker für kurze Zeit festgenommen / Mißhandlungen und Ausweisungsgerüchte

Port au Prince (afp) - Haitis Militärregierung hat nach den Morden an einem Offizier der Präsidentengarde und einem populären Hörfunkmoderator den zeitweiligen Ausnahmezustand verhängt, um laut Präsident Avril „die demokratischen Errungenschaften gegen Terror zu schützen, der zum Bürgerkrieg führen“ könne. Im Laufe des Tages nahmen Sicherheitsbeamte in Zivil 15 Mitglieder verschiedener Oppositionsgruppen fest, darunter den Vorsitzenden der liberalen „Mobilisation für die nationale Entwicklung“ (MDN), Hubert de Ronceray, einen Vertreter der „Organisation zur Verteidigung der Verfassung“, Louis Roy, das Vorstandsmitglied der gemäßigt linken „Nationalistisch -Fortschrittlich-Revolutionären Partei“ (PANPRA), Serges Gilles, sowie Mitglieder der christdemokratisch orientierten „Bewegung für die Herstellung der Demokratie“ (MIDH) des Oppositionspolitikers Marc Bazin. Unbekannte verwüsteten das Büro des „Ökumenischen Zentrums für Menschenrechte“ sowie die Wohnung eines Funktionärs der „Vereinigten Partei der Kommunisten Haitis“ (PUCH), Emmanuel Frederique. Die verhafteten Oppositionspolitiker de Ronceray und Roy sollten Gerüchten vom Samstag zufolge ausgewiesen werden. Der sozialistische Politiker Gilles, den die Sicherheitsbeamten schwer mißhandelt hatten, kam wenige Stunden später wieder frei. Die Polizei entschuldigte sich für das „Mißverständnis“. Auch fünf weitere Verhaftete wurden entlassen.

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