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Farben, Laster und Genie

(Caravaggio, Südwest, 22.15 Uhr) Man schreibt das Jahr 1610. Der 37jährige Maler Michelangelo Mersi liegt sterbenskrank in einem kargen Zimmer im toskanischen Ort Porto Ercole. Sein Totenbett steht in der Fremde, seit Jahren ist er ein Umhergetriebener, sein zernarbtes Gesicht zeigt deutlich Spuren tiefen Leids. Mersi, der als Caravaggio - nach seinem Geburtsort in der Nähe Mailands - in die Kunstgeschichte eingegangen ist, erinnert sich zurück: Nach einer Lehre bei einem Maler geht der junge Caravaggio nach Rom, er versucht sich am Leben zu erhalten, indem er seine Bilder auf der Straße anbietet. Im Hospital sucht ihn Kardinal del Monte auf, ein Kunstliebhaber, der auf Caravaggios außergewöhnliches Talent aufmerksam geworden ist. Unter seinen Fittichen kann der junge Maler seine Studien vollenden und erhält seine ersten öffentlicehn Aufträge. Während dieser anstrengenden Arbeit lernt er in schäbigen Tavernen den mit allen Wassern gewaschenen Ranuccio kennen, Caravaggio ist von ihm fasziniert. Ranuccio steht ihm Modell zu seinem Relief des heiligen Matthäus, desgleichen die Frau des Freundes, die hinreißend schöne Prostituierte Lena. Ein tödliches Dreiecksverhältnis entwickelt sich.

Der Maler und Regisseur Derek Jarman hat mit Caravaggio einen Film gedreht, der ebenso sehr von ihm selbst wie von Caravaggio handelt. Sieben Jahre hat er sich mit dem seelenverwandten Künstler befaßt und 17 Drehbuchversionen geschrieben.

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