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70.000 Quadratmeter Gedränge

■ „Grüne Woche“: Von saudiarabischer Küche bis zur Rinderschau / Wenn's denn sein muß: 12 Mark Eintritt

Täglich von 9 bis 19 Uhr kann sich jeder für einen Tagespreis von 12 Mark (ermäßigt und DDRler: 6 Mark) in 25 Hallen auf 70.000 Quadratmetern über Eßkulturen in 57 Ländern informieren. Bis gestern wurden 120.000 Eintrittskarten - 70.000 alleine in der DDR - im Vorverkauf abgesetzt. Mit dem zu erwartenden Ansturm der kulinarisch entwöhnten DDRler dürfte die Kapazität von 60.000 BesucherInnen pro Tag vor allem am Wochenende schnell erreicht werden. Zum ersten Mal werden Albanien, Bolivien und Saudiarabien in den Kalorientempeln der „Grünen Woche“ ihre Tische decken. In der Halle 9a, der „Blumenhalle“, soll eine künstliche „märchenhafte Waldlichtung“ den Besucher „überwältigen“, und in 9c eine Sonderschau über den Fluchtpunkt „Garten in der Großstadt“ informieren. Das Bundesministerium des Kugelbauchbesitzers Kiechle erklärt allen Interessierten in Halle 13, warum „vollwertige Ernährung“ eine „runde Sache“ ist. Wie Schweine, Pferde und Rinder auf den Anblick der freßbegeisterten Menschenmenge reagieren, kann in den Tierhallen 2 und 25 beobachtet werden. Bevor die jüngsten Besucher zu Tode gelangweilt und kurz vorm Ersticken einen Schreikrampf bekommen, sollten die Eltern ihre Sprößlinge lieber in der Halle 14, dem Kindergarten, abgeben. Die genauen Platznummern der Aussteller können an den Informationsschaltern in den Eingangshallen erfragt werden. Nur Idioten kommen mit dem Auto, zumal die wenigen zur Verfügung stehenden Parkplätze chancenlos mit gesamtdeutschem Blech besetzt sein werden.

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U-Bahn: Kaiserdamm, Theodor-Heuss-Platz; S-Bahn: Westkreuz

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