: Die West-CDU will „Demokratische Union“ in der DDR gründen lassen
Bonn (ap) - Die bundesdeutsche CDU will nach einem Zusammenschluß der christlichen, liberalen und konservativen Kräfte der DDR eine solche Allianz „massiv“ unterstützen, kündigte CDU-Generalsekretär Rühe an. Er teilte nach rund fünfstündigen Vorstandsberatungen vom Abend zuvor mit, er werde nächste Woche in die DDR reisen und dort mit Vertretern des Demokratischen Aufbruchs (DA), der Deutschen Sozialen Union (DSU), der Deutschen Forumspartei und der Ost -CDU sprechen. Für den gewünschten Zusammenschluß nannte er den möglichen Namen „Demokratische Union“. Zum Verhältnis der CDU zur Ost-CDU betonte er, entscheidend sei, wie diese sich auf die anderen Gruppierungen zubewege und ihnen Hilfsmittel zur Verfügung stelle. Der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruchs, Wolfgang Schnur, hatte am Mittwoch abend im Zweiten Deutschen Fernsehen erklärt, er werde Bundeskanzler Helmut Kohl als Wahlredner einladen. „Ich gehe davon aus, daß die Partei Demokratischer Aufbruch bereits ein Partner der CDU ist“, sagte Schnur. Die bürgerlichen Parteien und Gruppierungen in der DDR müßten sich sehr schnell, spätestens bis Ende Februar, zusammenschließen.
SPD-Bundesgeschäftsführerin Anke Fuchs hielt der CDU vor, sie wolle „ein Retortenbaby der Union“ in der DDR.
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