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MBB-Marinetechniker ohne Betriebsrat

■ DAG befürchtet Fusion zur „Systemtechnik Nord“ ohne Mitbstimmung

Die Mitarbeiter des MBB-Be triebsbereichs „Marinetechnik“ werden ab nächster Woche keinen Betriebsrat mehr haben. Die für kommenden Mittwoch und Donnerstag geplanten Betriebsratswahlen sind geplatzt und müssen - unter Einhaltung aller betriebsverfassungsgesetzlich vorgeschriebenen Fristen - neu angesetzt werden.

Während derzeit in den Vorstandsetagen von MBB, Vulkan, Salzgitter-AG und Krupp Atlas über die geplante Fusion zum Neu-Unternehmen „Systemtechnik Nord“ verhandelt wird, ste

hen damit rund 1.000 MBB-Mitarbeiter ohne gewählte Interessenvertreter da.

Hintergrund: Bei der Erstellung der Wahllisten hatte der Wahlvorstand vier Angestellte zu Arbeitern „umdeklariert“. Eine Angestelltenliste, die sich gegen IG Metall, DAG und Unabhängige um Betriebsratsmandate bemüht, zog vors Arbeitsgericht und - erhielt Recht: Aus den vier wahlberechtigten Arbeitern müssen im nächsten Wahl-Anlauf wieder vier wahlberechtige Angestellte werden. Der allerdings wird mindestens sieben Wochen

auf sich warten lassen. Bis dahin wird möglicherweise auch über ihr Schicksal in der künftigen Systemtechnik Nord ohne Einflußmöglichkeit eines handlungsfähigen Betriebsrats entschieden.

Appell von DAG-Sekretär Hartmut Frensel an Bürgermeister und Arbeitssenator Klaus Wedemeier: Wedemeier soll dafür sorgen, daß keine endgültigen Entscheidungen über die Zukunft der 1000 Bremer Marinetechniker gefällt wird, solange ein Betriebsrat ihre Interesseen nicht vertreten kann.

K.S.

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