: 24:30 - ein Blackout mit Folgen?
■ Zweite Handball-Bundesliga der Männer: Blau-Weiß Spandaus erste Heimschlappe gegen Aufsteiger Göttingen 05 / Berliner rannten gegnerischem Vorsprung hinterher / Tengely (10) und Freybott (Göttingen/8) trafen am besten
Wie konnte das passieren, Blau-Weiß Spandau? In eigener Halle am Falkenseer Damm bislang eine Macht, ließen sich die Handballer vom elften Platz der zweiten Bundesliga, Gruppe Nord, am 16. Spieltag ausgerechnet von einem Rivalen im Abstiegskampf, dem in der Tabelle noch schlechter plazierten Aufsteiger SCGöttingen05 das Wochenende vermiesen. Nach der ersten Heimniederlage, die mit 24:30 (15:16) ganz schön happig ausfiel, dürften jetzt vor allem Trainer Jankes psychologische Fähigkeiten gefragt sein.
Offensichtlich etwas zu nonchalant ins Spiel gegangen, liefen die Spandauer gegen den von einer kleinen, aber nervtötenden Fan-Gruppe unterstützten Kontrahenten sofort nach dem Anpfiff unaufhörlich einem Rückstand hinterher. Spricht es nicht für sich, daß immerhin 21 Minuten verstrichen, ehe das zu hektisch agierende Janke-Team durch Routinier Timm zum Ausgleich kam und wenig später durch Herz erstmals die Führung (12:11) an sich riß.
Wer nun unter den Blau-Weiß-Fans an die Wende glaubte, wurde von den verbissen fightenden Niedersachsen (Trainer Böttcher: „Endlich hat meine Truppe ihre kämpferische und taktische Marschroute einmal voll durchgezogen“) eines Besseren belehrt. Zwei 11:13- und 13:15-Rückstände steckten sie locker weg und münzten sie in der Schlußminute der ersten Halbzeit gar in eine eigene 16:15-Pausenführung um.
Zwar blieben die ohne den verletzten Uwe Hennig aufgelaufenen Spandauer noch bis zum 20:20-Gleichstand „im Geschäft“, doch dann zogen die „Gelben“ aus der Uni-Stadt, bei denen Topmann Hempfing diesmal im Schatten des achtfachen Torschützen Freybott stand, unaufhaltsam davon: 22:20, 24:21, 26:22, 28:24 und 30:24 - starker Tobak für den erst kürzlich im Ostteil der Stadt angeheuerten Trainer Janke, der sich eigentlich nur an den zehn Toren Laszlo Gengelys erfreuen mochte.
Auch wenn die „Hellblauen“ von der Havel mit den so manche unverständliche Entscheidung treffenden bajuwarischen Referees im Dauerclinch lagen, ihre Ideenarmut am gegnerischen Kreis kann damit wohl kaum entschuldigt werden
-und über die Vorstellung der beiden Blau-Weiß-Keeper an diesem Nachmittag sollte man wohl den Mantel des Schweigens decken.
Erfolgreichste Spandauer Torschützen: Tengely (10), Timm (5/ davon 3 Siebenmeter) und Jansen (4).
Gerhard Munzke
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