: Solidaritätserklärung
Wir sind seit heute in einem befristeten Solidaritätshungerstreik mit den spanischen politischen Gefangenen aus PCE(r) und GRAPO sowie mit dem Hungerstreik der ETA-Gefangenen.
Überall geht es darum, daß sich die Menschen die Verfügung über ihre Lebensbestimmung kollektiv erobern. Alle politischen Gefangenen, die in Westeuropa darum kämpfen, treffen auf Isolation und Vereinzelung, Zwangsernährung und „Komalösung“. Es ist eine Verfeinerung der Methoden des alten Faschismus. Es betrifft uns alle. Es gibt keinen fremden Faschismus für uns und auch keinen fremden Widerstand. Das System ist international, der Aufbruch dagegen ist es aber auch.
Inzwischen sind einzelne Gefangene mit dem Tod bedroht, da sich die spanische Regierung ihnen gegenüber wie die deutsche verhält. Hier ist es Zeit, damit aufzuhören, den Terror nur zu interpretieren oder zu bejammern.
Die BRD ist das reaktionäre Zentrum Europas und Ausgangsort aller neuen faschistischen Methoden. Sie ist direkte Partei im Kampf gegen die Gefangenen in Spanien.
Wir rufen auf, den Kampf der Gefangenen in Spanien aktiv zu unterstützen. Wir grüßen die Gefangenen in Spanien und alle die, die ihren Kampf aufgreifen.
Celle, den 29.1.1990 Karl-Heinz Dellwo, Knut Folkerts, Lutz Taufer
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