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Lidice-Turnhalle beschlagnahmt?

■ Gesellschafter sehen Wohnprojekt für ehemalige Drogenabhängige gefährdet

Die Turnhalle des Lidice-Hauses in Bremen-Nord soll beschlagnahmt werden. Über einen entsprechenden Antrag des Krisenstabes zur Unterbringung von Aus- und Übersiedlern wird heute die Deputation für Jugend und Soziales entscheiden. Damit reagierte der Stab auf die Weigerung der als gemeinnützige GmbH organisierten Bildungseinrichtung, die Halle für die Unterbringung von etwa 70 Aus- und ÜbersiedlerInnen zur Verfügung zu stellen.

„Die wollen nicht, wir wollen“, faßte Pressesprecher Alfke in knappe Worte, was seit einer

Woche zwischen der Behörde und der Bildungseinrichtung schwelt. Die Gesellschafter des Lidice-Hauses hatten die Behörde wissen lassen, daß sie ihre Turnhalle für diese Unterbringung nicht zur Verfügung stellen wollten. Grund der Absage: Im gleichen Gebäude läuft ein Projekt Betreutes Wohnen für ehemalige Suchtabhängige.

„Die Schallisolierung der Halle ist auf dem Stand der 20er Jahre. Die Leute hier brauchen absolute Ruhe“, erklärte der stellvertretende Geschäftsführer des Lidice-Hauses, Andrea Müller.

Die ehemals Suchtgefährdeten könnten so auch wieder leichter mit Drogen in Kontakt kommen. Außerdem befürchtet er, daß die ÜbersiedlerInnen den Bildungsbetrieb des Hauses stören. „Sollte die Turnhalle beschlagnahmt werden, können wir hier nicht mehr in Ruhe arbeiten“, erklärte Pädagoge Müller gegenüber der taz. Die Unterbringung sei letztlich geschäftsschädigend für die Einrichtung.

Sollte die Deputation dem Antrag des Krisenstabes zustimmen, wird die GmbH vor das Verwaltungsgericht gehen. ma

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