: Griechisch-türkischer Konflikt verschärft
Athen/Ankara (afp) - Die Türkei und Griechenland sind am Sonntag im Streit um die Ausweisung konsularischer Vertreter unnachgiebig geblieben. Athens Außenminister Samaras verurteilte den Beschluß der türkischen Regierung vom Samstag, den griechischen Konsul in Istanbul binnen acht Tagen des Landes zu verweisen. Die Regierung in Ankara wiederum hatte ihre Entscheidung als Vergeltungsmaßnahme bezeichnet, nachdem Griechenland kurz zuvor die Ausweisung des türkischen Konsuls in Kotomini mitgeteilt hatte. Ihm wirft Athen Einmischung in die inneren Angelegenheiten vor. Die griechische Provinz Westthrazien ist seit letztem Montag Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Christen und der islamischen Minderheit. Der türkische Konsul hatte die bedrängten Moslems des Ortes als seine „Landsleute“ tituliert. Athen zufolge verletzte er damit den Friedensvertrag, den Griechenland und die Türkei 1923 in Lausanne geschlossen hatten. Darin war die türkischsprachige islamische Bevölkerung in Westthrazien ausdrücklich als „religiöse“, nicht als „nationale“ Minderheit definiert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen