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Tiefpunkt der ökonomischen Krise

Ost-Berlin (dpa) - Das Produktionsniveau in der DDR -Wirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich um vier bis fünf Prozent niedriger sein als im Vorjahr. Der Vorsitzende der Wirtschaftskommission, Karl Grünheid, sagte vor den Vertretern des Runden Tisches, die wirtschaftliche Situation habe durch ökonomische und soziale Spannungen im Januar einen neuen Tiefpunkt erreicht.

Die finanzielle Lage habe sich durch Nichteinhaltung der Exportziele verschärft und lasse angesichts notwendiger Investitionen für Umweltschutzmaßnahmen keine Beruhigung erwarten: „Wenn durch höhere Leistung keine Mehreinnahmen erzielt werden können, ist eine Kreditaufnahme bei Banken kapitalistischer Länder notwendig“. Die Regierung werde sich zunächst auf „Hauptaufgaben“ konzentrieren. Vordringlich sei die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Wirtschaft. Dazu gehörten die materielle Sicherung der Wirtschaft durch Lieferung von Rohstoffen und Energie, die Versorgung der Bevölkerung und die Sicherung der Im- und Exporte.

Der Wirtschaftsexperte forderte die enge Verbindung von Ökonomie und Ökologie und die Beseitigung der Abkapselung der DDR von der internationalen Arbeitsteilung: „Wirtschaftliche Kooperation, Kapitalbeteiligung und ökonomische Hilfe aus kapitalistischen Ländern sind nicht nur notwendig, sondern willkommen“. Vorrangig müsse die DDR ab sofort rückständige Infrastrukturen in den Bereichen Straßenbau, Schienenverkehr, Städtesanierung und Tourismus verbessern.

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