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All Time High

 ■ McCASH FLOWS ORAKEL

Zum Wochenbeginn notierte die deutsche Börse auf historischem Höchststand, doch gleich wurde noch ein All Time High draufgesetzt: am Montag stieg der DAX-Index um weitere 1,5 Prozent auf 1.939 Punkte. Wieder waren es Kauforders aus dem Ausland, die die Zuwächse in zweistellige D-Mark-Zahlen trieben. Ursache ist nach wie vor die Osteuropa-Phantasie, auch wenn sie durch kein neues Argument Verstärkung erhielt - derzeit nährt die Hausse die Hausse, und es ist noch kein Ende abzusehen.

Im Gegenteil, nach einer technischen Abkühlung des heißen Markts könnte es alsbald in noch höhere Regionen gehen, vor allem, wenn die anstehende Sitzung der KPdSU tatsächlich den Alleinvertretungsanspruch fallen läßt und damit eine weitere Öffnung des sowjetischen Marktes signalisiert. Auch hier dürfte den wegen der DDR-Perspektiven stark gefragten bundesdeutschen Aktien ihr Standortvorteil zugute kommen.

Und von dem ist das internationale Kapital offenbar überzeugt, wie eine Meldung aus Tokio zeigt: die meistgehandelte Aktie während des gesamten Monats Januar waren die vor kurzem in Japan eingeführten Papiere der Deutschen Bank. Das will etwas heißen: Zum einen ist die japanische Börse die größte der Welt, mit höheren Umsätzen als in Wall Street, zum anderen konzentrieren sich die Japaner in aller Regel auf inländische Aktien. Der Run auf die Papiere der Deutschbanker kann deshalb als kleine Sensation gelten. Auch Siemens ist auf dem Sprung nach Ostasien und will alsbald an der Börse Tokio vertreten sein. Wegen sehr strenger Börsengesetze ist das mit einigen Formalitäten verbunden, insbesondere erwartet man in Tokio eine detaillierte Offenlegung aller Kapitalbeteiligungen und Reserven - vielleicht sind die Japaner also auch deshalb im Moment so hinter Siemens-Aktien her, weil dieser Striptease einige lukrative Überraschungen verspricht.

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