piwik no script img

Acht angeklagte Kurden frei

Düsseldorf (dpa) - Im sogenannten Kurden-Prozeß plant der 5. Strafsenat des Düsseldorfer Oberlandesgerichts offenbar, mehrere Angeklagte aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Dies wurde am Mittwoch, dem 30. Verhandlungstag, im Rahmen eines Befangenheitsantrags gegen den gesamten Senat bekannt. Wie der Verteidiger eines der Angeklagten vor Gericht erklärte, hätten am Dienstag nach der Verhandlung Gespräche zwischen Richtern, Verteidigern und Bundesanwälten stattgefunden, in denen es um Modalitäten einer Freilassung von acht Kurden gegangen sei. Dabei sei auch über mögliche Kautionszahlungen gesprochen worden.

Der Befangenheitsantrag resultierte aus der Weigerung des Vorsitzenden Richters Jörg Winfried Belker, den sofortigen Antrag mehrerer Verteidiger zuzulassen, einen vom Gericht gestellten Kollegen von seiner Pflichtverteidigung zu entbinden. Dieser habe, so der Vorwurf, bei den Verhandlungen über die Kaution eines Angeklagten angeregt, das Geld solle aus der Kasse der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gezahlt werden.

Die Bundesanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, Mitglieder einer terroristischen, in der Bundesrepublik agierenden PKK-Teilorganisation zu sein. Sie sollen an Mord und Bestrafungsaktionen gegen abtrünnige PKK-Mitglieder teilgenommen haben.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen