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Grünes Telefon zwischen Magdeburg und Hannover

■ Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gründen Öko-Partnerschaft

Berlin (taz) - Die erste „Regionalpartnerschaft für Umwelt und Naturschutz“ in beiden deutschen Staaten wurde in Niedernodeleben im Bezirk Magdeburg vereinbart. VertreterInnen der Grünen Liga, der Grünen Partei und des Neuen Forums aus Sachsen-Anhalt beschlossen, künftig mit den Grünen und verschiedenen Natur- und Umweltverbänden aus Niedersachsen zu kooperieren.

Die Gruppen formulierten den Ausstieg aus der Atomwirtschaft als gemeinsame umweltpolitische Aufgabe. Das Gebiet zwischen Elbe und Weser werde durch das im Bau befindliche AKW Stendal und die benachbarten Atommüllager von Gorleben und Moorsleben zum Zentrum der deutschen Atomindustrie, hieß es auf dem Treffen am vergangenen Wochenende.

Die TeilnehmerInnen des zweitägigen Treffens sprachen sich für Joint-ventures im Bereich der Energiespartechnologien aus, die für die energieverschwendende DDR-Industrie bitter nötig seien.

Weiter fordern die deutsch-deutschen Umweltpartner das Verbot von Einwegverpackungen und den Ausbau des in der DDR besser entwickelten Pfandflaschensystems. Dazu gehört auch die in der DDR praktizierte Rückgabe von Eierverpackungen bis zu Batterien. Außerdem wurde die Einführung von Verbandsklage und Umweltverträglichkeitsprüfungen für alle Industrieanlagen verlangt.

Der Naturschutzbeauftragte der Stadt Magdeburg, Mißbach, informierte über die deutsch-deutschen Naturschutzgebiete der Region. Während der „Drömling“ nördlich des Harzes bereits gesetzlich vor dem Massentourismus geschützt ist, wird der Harz an jedem Wochenende von einer wahren Autoinvasion heimgesucht. Mißbach erhielt Zustimmung für seine Forderung nach einem auto- und eisenbahnfreien „Nationalpark Brocken“.

Zur Verbesserung der grenzübergreifenden Information vereinbarten die Naturschutzgruppen die Installierung eines „grünen Telefons“.

Matthias Voigt

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