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Gülle schwieriger als Stallmist und Jauche

■ Fachtagung will Gülle problematisieren

„Rundumverteilen ist keine Lösung“, meinten übereinstimmend die VertreterInnen vom WWF-Projekt Güllewiesen, von Bremer Landwirten und dem Bodenökologischen Labor, als sie den zweiten Abschnitt ihrer Fachtagung zur Gülleproblematik resümierten. Gülle sei im Gegensatz zum traditionellen Stallmist eher humuszehrend als -fördernd. Nur aus einer veredelten Form der Gülle lassen sich deren Nährstoffe dem für Bremer Verhältnisse typischen Niedermoorboden zuführen. Mehr als zwei Dungeinheiten (hinter denen nach unterschiedlichen Auffassungen je 80 bis 130 Kilo Stickstoff stehen) sind laut Gülleverordnung deshalb nicht zulässig. Besonders in den naturgeschützten Wümmewiesen stehen die Milchbauern vor dem Problem, ihre Gülle „überbetrieblich zu verbringen“, Klartext: sie haben zusammen Land in Richtung Zeven gepachtet, wohin sie die Exkremente ihrer Rindviecher „ausbringen“. Die Umweltbehörde unter der grünen Senatorin Evi Lemke

Schulte sieht deshalb keinerlei Handlungsbedarf, um über teure Projekte zur Gülle-Veredelung nachzudenken - weder aus ökologischer noch aus innovativer Sicht.Eine der denkbaren Möglichkeiten, die Gülle in ihrer ätzenden Wirkung zu „entschärfen“ und ihre Dosierbarkeit sowie ihren Einsatz als vernünftiger Dünger zu verbessern, ist die Kompostierung, deren technologisch ausgefeilteste Konzeption sich im Pilotprojekt einer sogenannten Tunnelkompostieranlage findet. Darin wird die Gülle mit Kaffee-, Tee-, Holz-und Gartenabfällen (im Verhältnis 1:1) versetzt, läuft dann im Idealfall über einen Bandrechen durch den Tunnel, der den Kompost aufmischt. Nach Ansicht der Umweltsenatorin kostet eine solche Pilotanlage rund 8 Mio Mark, wovon die Experten der Fachtagung jedoch nicht überzeugt sind. Zumal in diesem noch sehr jungen Problembereich (Gülle gibt es überhaupt erst seit rund 40 Jahren) auch zahlreiche Tüfftler nach Lösungen suchen.

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